Fachartikel
Uli Krause, Britta Strunz, Geschäftsführer, und Jochen Strunz, Betriebsleiter (v.l.n.r.). - © CHRISTIAN THIEME
21.03.2023

Spezialisten im Kokillenguss und in der Menschlichkeit

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Lesen Sie einen Artikel aus der GIESSEREI-Ausgabe 02/2023. Eine neue Generation birgt auch immer einen neuen Unternehmergeist in sich. Bei Krause Guss in Pappenheim gehen Innovationskraft und menschliches Miteinander Hand in Hand. Ein Erfolgsmodell, das mittlerweile bundesweit für Aufsehen sorgt und erfrischend anders ist.

 

VON CHRISTIAN THIEME

In der Gießhalle scheint die Zeit stillgestanden zu haben. Der Grafitstaub auf den Öfen und Oberflächen taucht den Ort in ein einheitliches Grau. Die Mitarbeiter stehen an den Maschinen und wiederholen gewohnt und gekonnt die Arbeitsabläufe. Automatisiert ist beim Gießprozess hier nichts, es ist noch echte Handarbeit, Teamwork und ein gutes Auge gefragt.

Der Mitarbeiter am Ofen taucht den Gießlöffel in die Schmelze. Genau die richtige Menge balanciert er das kurze Stück zur Kokille, die in eine Gießvorrichtung eingespannt ist. Er platziert den Löffel am Eingusstrichter und die Maschine kippt die Kokille. Schon einen kurzen Moment später öffnet sich die Form und der Mitarbeiter entnimmt das rot glühende Werkstück. Ein prüfender Blick – und schon wandert das Gussstück in den Sammelbehälter und beginnt damit die Reise durch das Unternehmen. Neben dem Gießen werden die Werkstücke mechanisch bearbeitet und verlassen das Werk zum Schluss einbaufertig.

Jedes Werkstück wird nach dem Guss in Augenschein genommen, bevor es weiterverarbeitet wird.

Generationenwechsel

Vor rund neun Jahren stiegen die letzten Unternehmensgründer aus dem Unternehmen aus und übergaben die Verantwortung an die nächste Familiengeneration. Kein leichter Prozess, wie die beiden Geschäftsführer erklären, denn innerhalb der Familie mussten finanzielle und organisatorische Themen besprochen und geregelt werden. Ein Prozess, den die Unternehmerfamilie Krause gemeistert hat. Sie hat damit die Weichen für die Zukunft gestellt. „Klare Verhältnisse zu schaffen ist bei diesem Schritt sehr wichtig“, erklärt Uli Krause. Seit 2014 bilden die Geschwister Britta Strunz und Uli Krause das Führungsteam, das die Rollen gut untereinander aufgeteilt hat. „Ich kümmere mich um die Personalfragen, die Lohnabrechnungen sowie das Marketing, mein Bruder um den technischen Teil“, so Britta Strunz. Ergänzt wird das Team von Jochen Strunz, Betriebsleiter, Prokurist und Ehemann von Britta Strunz. Jeder der drei blickt auf seinen persönlichen Werdegang im Unternehmen. Jochen Strunz begann in den 1990ern als Lehrling im Unternehmen. Uli Krause stieg in derselben Dekade, aber erst nach seinem Studium in den Betrieb ein und Britta Strunz folgte 2005. In den vergangenen Jahren hat das Führungstrio viel im Unternehmen verändert und modernisiert. Es wurde in den Maschinenpark investiert, die Qualitätssicherung ausgebaut und die Messtechnik erweitert. Es ist in der nächsten Zeit aber noch vieles mehr geplant.

„Wir möchten in naher Zukunft z. B. in eine zweite Roboterzelle investieren“, so Jochen Strunz. „Wir sehen in mehreren Unternehmensbereichen großes Automatisierungspotenzial und möchten unser Know-how im Betrieb ausbauen. Ziel ist, die Robotik fest in ein Ausbildungskonzept zu integrieren, da wir flexibel neue Anwendungsgebiete erproben möchten.“

Auch die Eigenstromerzeugung soll 2023 ausgebaut werden. Geplant ist, den betriebseigenen Parkplatz zu überdachen und mit einer PV-Anlage auszustatten. „Hier möchten wir Ladesäulen für Elektrofahrzeuge bereitstellen“, erklärt Britta Strunz. „Wir arbeiten aber noch am Nutzungskonzept und können uns vorstellen, auch Anwohnern eine Lademöglichkeit anzubieten“, ergänzt Jochen Strunz. „Darüber hinaus besitzen wir ein weiteres Grundstück, auf dem wir vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt die PV-Anlage erweitern können.“

Im Rahmen der Energieeffizienz sollen drei Maschinen gegen zwei neue ausgetauscht werden. „Bei diesem Projekt halbieren wir die benötigte Anschlussleistung und erhöhen sogar noch die Produktivität“, so der Betriebsleiter. „Wir verfolgen mit unseren Maßnahmen natürlich ein Gesamtkonzept. Wir möchten uns sukzessive von den fossilen Energieträgern lösen und die Verbräuche herunterfahren. Dieser Prozess wird uns die nächsten Jahre begleiten.“ Eine große Herausforderung wird dabei der Schmelzbetrieb. „Derzeit werden die meisten Öfen mit Öl betrieben“, erklärt Uli Krause. „Zunächst haben wir Wärmetauscher in zwei Öfen installiert, um die Abwärme für die Hallenbeheizung zu nutzen. In den kommenden Jahren werden wir uns damit auseinandersetzen, Alternativen für die Öl-befeuerten Anlagen zu finden, die sich gut in unsere Produktion integrieren lassen.“

In der Gießhalle ist Handarbeit gefragt.

Gut vernetzt mit der Hochschule

Entwicklungspotenzial sieht das Krause-Team aber nicht nur unmittelbar im eigenen Unternehmen – es engagiert sich auch in externen Projekten, die ausbaufähig sind. Seit Jahren besteht ein enger Kontakt zur Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. „Unsere Hochschulprojekte bringen uns weiter, da oft mehrere Firmen aus unterschiedlichen Branchen zusammenkommen und dadurch ein stetiger Austausch und robuste Netzwerke entstehen“, konstatiert Jochen Strunz.

Eines der Projekte, in das sich die Gießer aktiv einbringen, ist der „Industriekreisel“. „Unter anderem die Lieferkettenproblematik und der Wunsch nach CO2-Reduzierung haben zur Idee für dieses Internetportal geführt.“ Ziel ist, kleinen und mittelständischen Unternehmen den Einstieg in eine digitalisierte Unternehmenskultur zu ermöglichen. Dafür bietet der Industriekreisel die Möglichkeit, Ressourcen digital zu inventarisieren, diese zum Verkauf oder zur Miete anzubieten und sich mit anderen Unternehmen regional zu vernetzen. Die Grundidee ermöglicht es, auf Lieferengpässe zu reagieren und gegenseitig auszuhelfen. Ressourcen können weiterverwendet und dadurch Emissionen eingespart werden. Ein wichtiger Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. „Wir profitieren natürlich direkt von dieser Plattform und bringen uns daher intensiv ein. In den kommenden Jahren wird der Fokus dabei mehr auf den CO2-Fußabdruck gelegt, damit dieser für Unternehmen wie uns nachvollziehbar wird. Aktuell betrifft uns diese Vorgabe zwar noch nicht, aber der Industriekreisel ist für uns eine Investition für die Zukunft.“

Ein weiteres Projekt beschäftigt sich damit, kleineren und mittleren Unternehmen Röntgenkapazitäten an deutschen Hochschulen zur Verfügung zu stellen. „Das ist für uns natürlich besonders spannend, da wir nicht in der Lage sind, für ein oder zwei Millionen Euro ein Röntgenprüfgerät anzuschaffen. Auf der anderen Seite gibt es in Deutschland Hochschulen mit gut ausgestatteten Laboren, deren Kapazität praktisch brach liegt. Als KMU auf diesen Maschinenpark zugreifen zu können, ist natürlich sehr attraktiv. In einem Fall konnten wir durch eine externe, unparteiische Überprüfung nachweisen, dass eine Serie den Kundenanforderungen entsprach und somit kein Mangel vorlag.“

Das Unternehmen hat motivierte Auszubildende, die den Betrieb zunächst in einem Praktikum kennenlernen.

Nachwuchsinitiative

Nach dem Generationenwechsel mussten sich die neuen Geschäftsführer aber nicht nur mit technischen Belangen auseinandersetzen. Nach der Neuaufstellung brachen plötzlich die Auszubildenden weg. „Wir haben auf einmal Schwierigkeiten bekommen, unsere Ausbildungsstellen zu besetzen, da sich viele ungeeignete Bewerber meldeten oder Bewerbungen auch schlichtweg zu spät kamen. Deshalb mussten wir umdenken“, berichtet der Betriebsleiter.

„Ich bin damals vom Landkreis angesprochen worden, ob ich nicht dem regionalen Personalleiternetzwerk beitreten möchte“, so Britta Strunz. „Dieser Kontakt führte dazu, dass wir uns das erste Mal bei der landkreisweiten Berufsausbildungsmesse präsentierten.“ „Wir haben dort gute Erstkontakte erlebt“, erklärt Jochen Strunz. Trotzdem blieben qualifizierte Bewerber aus und so entschied sich das Krause-Team einen Schritt weiter in die Schulen zu gehen und das Unternehmen gezielt im Klassenraum vorzustellen – ein Rezept, das Wirkung zeigte. Zwei Jahre später hatte sich der Azubimangel gelegt. „Wir haben gemerkt, dass wir stetig am Ball bleiben müssen“, so der Betriebsleiter. „Wir müssen unsere Gießerei dauerhaft bewerben, damit der potenzielle Nachwuchs erfährt, dass es hier in Pappenheim einen interessanten Ausbildungsbetrieb gibt.“

„Wichtig ist, sich in die Jugendlichen hineinzuversetzen und nicht nur zu versuchen, sie mit YouTube-Videos oder Tik-Toks zu ködern“, weiß Britta Strunz. „Die Mehrzahl der Jugendlichen weiß nicht, was sie beruflich machen soll und ist offen für alles. Das ist für uns eine Chance, diese Jungen und Mädchen abzuholen und für ein Praktikum bei uns zu begeistern.“ „Wichtig ist, die Schüler ins Unternehmen zu holen“, so Jochen Strunz. „Nach dem ersten Kontakt in der siebten Klasse sehen wir die Schüler immer wieder und haben genug Zeit, Interesse aufzubauen, bis irgendwann die Berufswahl ansteht.“

Problematisch war für das Unternehmen die Zeit der Pandemie, da die Schulen sämtliche Angebote einstellten. Krause Guss entschied sich trotzdem dafür, unter strengen Hygienevorgaben weiterhin Praktika anzubieten. „Im Bereich der Schulen liegt noch viel Entwicklungspotenzial“, weiß die Geschäftsführerin. Bewusst hat sie sich dafür entschieden, als Mitglied im Elternbeirat der Realschule das Thema Berufsorientierung voranzutreiben und mit der Schulleitung und den Eltern neue Ideen zu entwickeln. Daraus ist das Projekt der Minipraktika entstanden, bei dem die Hürden so gering wie möglich gestaltet sind, um in ein, zwei Tagen verschiedene Berufsfelder kennenzulernen, während der Schulzeit.

Unternehmen müssen sich in der Region aktiv in die Nachwuchsarbeit einbringen und im Team agieren – davon ist die Geschäftsführerin überzeugt. Oft seien die Ideen gar nicht mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden, sondern erforderten nur Zeit, „die man sich nehmen muss“. Ein einfaches Beispiel dafür: eine aktuelle Liste offener Ausbildungsstellen, die den Schulen zur Verfügung gestellt wird oder ein Azubi-Speeddating mit verschiedenen Unternehmen, um Schülern kurz vor Ausbildungsbeginn noch eine Chance zu ermöglichen.

„Ein weiteres Projekt ist ein Ausbildercamp, das wir aktuell entwickeln. Hintergrund ist, dass Ausbilder zwar oft technisch versiert sind, aber noch Potenzial in der Wissensvermittlung liegt. Daher möchten wir Ausbilder zusammenbringen und gemeinsam schulen, wie die Ausbildung im Betrieb zukünftig gestaltet werden kann.“

Die Kokille wird per Hand befüllt – da ist eine sichere Hand gefragt.

Auf Erfolgskurs

Die Arbeit im Nachwuchsbereich zahlt sich für Krause Guss schon aus. Ein Bewerbermangel liegt nicht mehr vor und die frische Herangehensweise spricht sich in der Branche herum. Im vergangenen September war Britta Strunz beim Zukunftstag im Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie zu Gast und stellte den Teilnehmern das Nachwuchskonzept vor.

Das lösungsorientierte Teamwork in Pappenheim zeigt, dass auch kleine Unternehmen überregional viel bewegen können, wenn das Mindset stimmt. Jede Führungsperson bringt sich mit den eigenen Stärken in den Betrieb ein und sorgt damit für einen stetigen Innovationsfluss. Mit diesen Stärken sind die Spezialisten im Kokillenguss gut für die Zukunft gewappnet.

www.krause-guss.de

Krause Kokillenguss

In einem ehemaligen Steinbruch begann 1977 die Unternehmensgeschichte der Krause Präzisions-Kokillenguss GmbH. Die Brüder Horst und Arthur Krause verwirklichten ihre Idee einer eigenen Gießerei und legten damit im bayerischen Pappenheim den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte. Heute ist die Gießerei bekannt für Werkstücke aus Messing, Kupfer, Bronze und Aluminium. Vierzehn Legierungen verarbeiten die 90 Angestellten zu Werkstücken, die später in Pumpen, Druckmaschinen oder der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen.

Britta Strunz ist Geschäftsführerin im Unternehmen und hat die Initiative „Lebenswert“ gegründet.

Wohlfühlgedanke stand im Zentrum

Ein Arbeitsbereich von Britta Strunz ist die Personalentwicklung. Mit der Initiative „Lebenswert“ geht die Geschäftsführerin einen neuen Weg, der auch außerhalb des Betriebs immer mehr Aufmerksamkeit findet. Im Interview berichtet Britta Strunz über das Projekt und seine Hintergründe.

 

Frau Strunz, worum handelt es sich bei der Initiative „Lebenswert“, die sie vor rund zwei Jahren ins Leben gerufen haben?

Entstanden ist alles aus der Idee, ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) einzuführen. Ich habe jedoch schnell gemerkt, dass die gängigen Systeme, wie man sie von anderen Unternehmen kennt, für uns keine Option sind, da sie uns in der Themenauswahl zu sehr einschränken und uns damit zu wenig kreativen Spielraum lassen. Wir wollten von Anfang an mehr als nur Gesundheit in unserem Konzept vereinen – der Wohlfühlgedanke stand damals schon im Zentrum. Berufliche und persönliche Weiterentwicklung, Unternehmenskultur und der Umgang miteinander sollten integraler Bestandteil unserer Initiative werden. Uns war schon bei der Entstehung wichtig, unsere Mitarbeiter mit einzubeziehen, und daraus ist der Arbeitstitel „Lebenswert“ entstanden.

 

Lässt sich so eine Idee denn einfach im Betrieb etablieren oder sind Sie auf Ablehnung gestoßen?

Wir haben zunächst mit den gesundheitlichen Aspekten begonnen, dann aber auch schnell festgestellt, dass sich die Mitarbeiter schwertun, sich weiteren Inhalten komplett zu öffnen. Es war für sie nicht greifbar genug. Hinzu kam, dass wir schauen wollten, welche Bedürfnisse aus der Belegschaft kommen und welcher Bedarf besteht. Das war anfänglich nicht leicht zu vermitteln und die Aktivität war zunächst verhalten. Das hat sich aber mit der Zeit geändert und die internen Aktionen laufen mittlerweile sehr gut.

 

Wie geht man als Verantwortlicher am besten an so ein Projekt heran?

Unsere Erfahrung ist, mit den Mitarbeitern besser persönlich in den Austausch zu gehen und nicht anonyme Fragebögen zu nutzen. Wir hatten das Glück, für den bayerischen Mittelstandspreis nominiert zu werden und dadurch kam ein Kontakt mit der Hochschule Ismaning zustande. Wir wurden gefragt, ob wir an einem Studentenprojekt teilnehmen wollen und unser Projekt „Lebenswert“ hat überzeugt. Die Studierenden haben persönliche Interviews geführt, ohne dass wir als Geschäftsführung dabei waren. Die Mitarbeiter wurden in gemischten Gruppen befragt und die Ergebnisse waren durch dieses Vorgehen sehr aussagekräftig.

 

Wie sahen die ersten Ergebnisse aus?

Beispielsweise zeigte sich, dass die Mitarbeiter nicht immer mit dem Führungsverhalten von Vorgesetzten zufrieden waren. Wir haben das als Chance erkannt, eine Feedbackkultur im Unternehmen zu etablieren und die Führungskräfte zu schulen sowie Hilfestellungen anzubieten. Das ist nun zu einem andauernden Prozess im Unternehmen gewachsen. Toll ist, wenn Mitarbeiter irgendwann selbstständig nach Coaching-Möglichkeiten fragen und es selbst als Chance erkennen. Das trifft genau den Grundgedanken der Initiative.

 

Mittlerweile ist „Lebenswert“ ja schon außerhalb Ihres Unternehmens bekannt. Wie kam es dazu?

Da wir offen mit der Thematik umgehen und uns extern austauschen, kam man auch schnell auf uns zu. Interessierte wollten dann einfach mehr über unsere Initiative erfahren. Zudem kam die Idee, eine Live-Veranstaltung daraus zu machen und dabei mit Menschen über Lebensthemen ins Gespräch zu kommen. Die ersten beiden Veranstaltungen haben wir nur intern durchgeführt, die dritte dann auch öffentlich. Die Live-Veranstaltungen kamen bei unseren Mitarbeitern allerdings nicht gut an – extern aber umso besser.

 

Sind nach zwei Jahren schon Erfolge zu sehen?

Es ist beeindruckend, wie sich einige Personen in der Vergangenheit entwickelt haben. Der Umgang untereinander hat sich verändert, Kritik und Feedback werden zugelassen und führen zu positiven Veränderungen im Betrieb. Ein guter Umgang führt zu Wohlbefinden, was wiederum die Zufriedenheit des Teams stärkt.

 

Geht es denn nur darum, sich besser auf der Arbeit zu fühlen?

„Lebenswert“ ist für uns vielschichtiger. Dazu gehört beispielsweise auch, dass wir Schülern eine Chance in unserem Betrieb ermöglichen, die sonst vielleicht keine Arbeit finden würden. Das Integrationsmanagement gehört ebenfalls dazu, Menschen mit Handicap einen guten Arbeitsplatz zu bieten oder Müttern flexible Arbeitszeitmodelle zu ermöglichen. Im Zentrum steht bei allem immer der persönliche Austausch und bedürfnisorientiertes Handeln, um Handlungsfelder zu erkennen. Das ist oft komplex und nicht einfach – gehört aber zur Initiative und stärkt das Wir-Gefühl.

 

Gibt es denn für die Zukunft schon Pläne, wie sich das Projekt weiter entwickeln soll?

Wir sind gerade dabei, Workshops und Seminare zu konzipieren. Trotzdem reden wir immer noch von einem ehrenamtlichen Herzensprojekt. Wo die Reise hingeht und ob „Lebenswert“ vielleicht mal eigenständig wird, kann ich jetzt noch nicht beantworten, da es nicht das Ziel ist. Für uns geht es jetzt primär darum, Angebote und Möglichkeiten zu schaffen und wir stellen auch keine Erwartungen daran. Wir hoffen, dass wir etwas transportieren, was das Leben etwas lebenswerter macht.

 

Frau Strunz, vielen Dank für das Gespräch!

 

Den gesamten Artikel lesen Sie in der GIESSEREI-Ausgabe 02/2023.

Schlagworte

AluminiumAutomatisierungEisenEnergieeffizienzGussKupferLieferketteMarketingMesseNachhaltigkeitProduktionRobotik

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