Forschung
Akteure des neuen Projekts (von links): Prof. Babette Tonn (Institut für Metallurgie), Prof. Harald Schmidt (Institut für Metallurgie), Juniorprofessorin Nina Merkert (Simulationswissenschaftliches Zentrum Clausthal-Göttingen). - © TU CLAUSTHAL
04.05.2023

Rohstoffeffzienz durch robuste Werkstoffverbunde

Mitte Januar ist an der TU Clausthal die Kick-off-Veranstaltung für ein neues Projekt erfolgt. Beteiligt sind die Metallurgie-Abteilungen Gießereitechnik und Festkörperkinetik sowie das Simulationswissenschaftliche Zentrum Clausthal-Göttingen.

Das Gemeinschaftsprojekt der Clausthaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird in den kommenden drei Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Umfang von annähernd einer Million Euro finanziert. Im Mittelpunkt des grundlagenorientierten Forschungsvorhabens stehen Grenzflächenreaktionen bei der Herstellung von innovativen Verbundgusswerkstoffen. Der genaue Name des Projekts lautet: „Grenzflächenreaktion und Diffusionskinetik an der fest-flüssig-Phasengrenze von Verbundgusspartnern im System Al-Cu-Zn: Experimente und Mehrskalensimulationen“.

Wettbewerbsfähige Produkte erfordern heute eine stete, möglichst ressourcenschonende Weiterentwicklung von Materialien und Werkstoffen. Die Möglichkeit, Materialien mit unterschiedlichen mechanischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften in einem Bauteil zu kombinieren, führt zur Entwicklung von Hybridbauteilen mit verbesserten Eigenschaften. Dabei ist das Verbundgussverfahren eine effiziente Methode, um solche Bauteile herzustellen. Die Bildung intermetallischer Phasen ist hier ein wesentlicher Einflussfaktor für die Stabilität und Robustheit des endgültigen Bauteils. Deshalb ist das Verständnis und die Kontrolle der Bildung und des Wachstums dieser intermetallischen Verbindungen der Schlüsselfaktor, um die Verbundfestigkeit neu entwickelter Hybridbauteile zu optimieren.

Ziel des Projekts ist die Erstellung eines sequenziellen Mehrskalenmodells zur Vorhersage des Wachstums intermetallischer Phasen zwischen Aluminium und Messing beim Verbundguss. Dies bietet die Möglichkeit, geeignete Prozessparameter für eine feste Verbindung in Verbundguss- oder Schweißprozessen zu bestimmen und so das Erzeugen von Hybridbauteilen nachhaltig zu verbessern. Anwendung finden könnten solche Hochleistungshybride beispielsweise im Elektronikbereich, der Medizintechnik, im Schiffbau, in der Off-Shore-Technik sowie im Chemieanlagenbau.

www.tu-clausthal.de

Schlagworte

AluminiumAnlagenbauForschungGießereiGießereitechnikGussGusswerkstoffeMetallurgieSimulationWerkstoffe

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