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Bild v. l. n. r.: Hubert Deutsch und Alexander Lenert - © FEINGUSS BLANK GmbH
31.03.2022

Staffelstabübergabe bei FEINGUSS BLANK

Bei seinem Amtsantritt hatte niemand mit den Herausforderungen gerechnet, mit denen sich die BLANK-Gruppe in den vergangenen drei Jahren konfrontiert sah. Zum 01.01.2019 übernahm Hubert Deutsch die Geschäftsführung der BLANK-Gruppe in Riedlingen und verkündete damals: „Kein Stein bleibt auf dem anderen.“ Drei Jahre später blickt er bei seinem Abschied auf ein Etappenziel zurück. BLANK ist, nach turbulenten Jahren, mit neuer Struktur und neuen Zielen für die Zukunft gerüstet.

„Die letzten Monate, sogar Jahre, waren bei BLANK extrem herausfordernd und haben viel Energie gefordert“, erklärt Hubert Deutsch. „Zum einen aufgrund vieler äußerer Einflüsse, zum anderen jedoch auch aufgrund der bisherigen Unternehmensausrichtung im Automotive-Bereich.“ Die äußeren Gegebenheiten schafften ein schwieriges Umfeld, das die zu diesem Zeitpunkt voll ausgelastete Unternehmensgruppe in eine ernste Lage brachte. Durch Corona brachen über Nacht ein Großteil der Fertigungsaufträge weg. Als sich das Pandemiegeschehen schließlich besserte, hatte die Wirtschaft in Deutschland, insbesondere die Automobilindustrie, mit Lieferengpässen aus Fernost zu kämpfen. Die BLANK-seitige Abhängigkeit von der Automobilindustrie zeigte sich einmal mehr in der Halbleiter-Krise. Selbst als sich die Auftragsbücher wieder füllten, konnte das Unternehmen nicht durchatmen, hatten sich doch in der Beschaffung die Preise im Schnitt um bis zu 20, inzwischen teilweise um bis zu 50 Prozent, gesteigert. „Diese Erhöhungen konnten wir durch Vertragsbindungen nicht eins zu eins und auch nicht sofort an unsere Kunden weitergeben, was unser Ergebnis signifikant schwächte“, so Deutsch. „Und betrachten wir die aktuelle Energie- und Nickelpreisentwicklung, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, so ist das Ende der hohen Preissteigerungen leider noch nicht erreicht.“

„Mein Ziel war es bis zuletzt, bei BLANK eine Basis für die kommenden Jahre zu schaffen, was aufgrund der sich ständig ändernden externen Einflussfaktoren eine Mammutaufgabe war“, erklärt Deutsch. „Dennoch habe ich mit Herzblut und Leidenschaft diese für BLANK wichtige Phase des Wandels wirksam gestaltet. Mir ist es aber auch wichtig, konsequent und entschlossen loszulassen und dafür war jetzt der richtige Zeitpunkt.“ Die erste Phase der neuen Unternehmensausrichtung wurde unter Leitung von Hubert Deutsch erfolgreich abgeschlossen. Die zweite Phase, die langfristige Ausrichtung der Unternehmensgruppe, wird nun in einem zweiten Schritt forciert. Hierfür übernimmt Alexander Lenert ab 01.04.2022 das Steuer. Bisher bildeten Hubert Deutsch und er gemeinsam die Unternehmensspitze. Juliane Blank unterstützt weiterhin als Geschäftsführerin der BLANK HOLDING die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen. „Auch ich möchte Hubert Deutsch an dieser Stelle nochmals für die sichere Basis danken, die er in den vergangenen drei Jahren für die BLANK-Gruppe geschaffen hat. Ihm ist es zu verdanken, dass BLANK nun mit neuer Grundlage in die Zukunft blicken kann, was er unter schwierigen Voraussetzungen realisiert hat – ist er doch 2019 unter gänzlich anderen Bedingungen gestartet.“ So wurde eine neue Strategie erarbeitet, die eine verstärkte Kundenausrichtung und eine effizientere Produktion in den Fokus rückt. Zudem wurden alle Arbeitsbereiche an den drei grundlegenden Pfeilern Strategie, Struktur und Kultur ausgerichtet. Unter diesem Aspekt holte man als Mehrheitseigner auch das in Rumänien angesiedelte Zerspanungsunternehmen B² smart precision in die BLANK-Gruppe. Dies soll in der Zukunft eine marktfähige Kostenstruktur untermauern und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Als letztes großes Projekt schloss die derzeitige Geschäftsführung im März dieses Jahres die Einführung eines BLANK-Tarifvertrages ab, für den sich viele Mitarbeitende eingesetzt hatten und der eine Zahlung aller Beschäftigten nach verhandeltem Haustarifvertrag sicherstellt. „Es freut mich besonders, dass ich diesen Meilenstein für die BLANK-Gruppe und Ihre Mitarbeitenden noch mit umsetzen konnte“, so Deutsch. So war der Zeitpunkt für eine persönliche Neuausrichtung bewusst gewählt, denn die wichtigen strategischen Themen sind aufgegleist und auch schon zum Teil umgesetzt. „Es war nun einfach Zeit, dieses „bestellte Feld“ verantwortungsvoll an meinen Kollegen und Nachfolger Alexander Lenert zu übergeben.“ Hinter dieser Entscheidung stehen auch die Gesellschafter in der Familie Blank: „Herr Deutsch hat das BLANK-Schiff durch eine raue See – man kann schon fast sagen einen Sturm – gesteuert, dafür sind wir ihm sehr dankbar. In der weiteren Zukunft möchten wir uns nun auf die Sicherung des Fortbestands unserer Unternehmensgruppe konzentrieren. Hubert Deutsch wünschen wir für seine berufliche sowie private Zukunft alles Gute und respektieren seinen Wunsch, sich beruflich neu auszurichten.“

Für Alexander Lenert als Nachfolger zeigen sich viele Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten auf: „Durch Preisanpassungen und Effizienzsteigerungen in der Fertigung steuern wir langsam aber sicher wieder auf ein positives Unternehmensergebnis zu.“ Es gelte aber auch die aktuelle Situation zu beachten. So bringe beispielsweise die Weltwirtschaft, mit ihren globalen und ökonomischen Verflechtungen, neue Unsicherheiten und Herausforderungen mit sich. „Wenn die vergangenen drei Jahre jedoch eins gezeigt haben, dann, dass in jeder Situation auch Chancen stecken, die es zu nutzen gilt. Ich bin zuversichtlich, dass wir die anstehenden Aufgaben meistern und gestärkt aus der derzeitigen Situation heraustreten werden.“

www.feinguss-blank.de

Schlagworte

AutomobilindustrieEisenFertigungGussProduktionSicherheit

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