Fertigung
© WITT
16.03.2022

Domdruckregler für höchste Druckkonstanz

Domdruckregler versprechen höchste Konstanz des Gasdrucks. Bei diesen wird der benötigte Arbeitsdruck mittels eines Gaspolsters statt einer Feder geregelt. Die Gasetechnik-Spezialisten von WITT haben diese Technik perfektioniert. Doch wie funktioniert das genau, und wo liegen die Unterschiede?

Domdruckregler sind für die Qualität der Gasversorgung von enormer Bedeutung: Gute Domdruckregler regeln den Gasdruck konstant auch bei schwankenden Vordrücken oder Entnahmemengen und ermöglichen hohe Durchflussmengen auch bei geringen Druckunterschieden. Der stets konstante Arbeitsdruck gewährleistet eine gleichbleibende Gaskonzentration und somit die Qualität der nachgeschalteten Prozesse.

Gaspolster statt Feder

Bei herkömmlichen Gasdruckreglern liefert eine simple Spiralfeder die benötigte Gegenkraft, um den anliegenden Gasdruck auf den gewünschten Arbeitsdruck zu mindern. Bei Domdruckreglern hingegen wird die benötigte Gegenkraft durch Gasdruck erzeugt. Das sogenannte Steuergas bildet eine Art Gaspolster und drückt auf eine Membran, deren Hub sich auf den Ventilsitz überträgt. Das Ventil wird durch den Druck des Steuergases geöffnet. Das durchströmende Gas wirkt hinter dem Ventilsitz als Gegenspieler des Steuerdrucks auf die Membran. Steuerdruck und Arbeitsdruck kompensieren sich permanent gegenseitig und erzielen ein stabiles Gleichgewicht. Der Arbeitsdruck bleibt so konstant, auch bei schwankenden Entnahmemengen.

Steuer- und Domdruckregler in einer einzigen Armatur

In dynamischen Systemen wird in der Regel ein zusätzlicher Steuerdruckregler verwendet. Der Anwender stellt über den integrierten Steuerdruckregler den am Domdruckregler anliegenden Druck jederzeit einfach ein und steuert so den benötigten Arbeitsdruck.


WITT hat den Steuerdruck- und Domdruckregler in einzigartiger Weise in einer Armatur integriert, eine lageunabhängig einbaubare Komplettlösung inklusive Manometer. Der kompakte Regler ist fertig montiert, geprüft und sofort einsetzbar. Dies bedeutet geringen Platzbedarf sowie einen sehr geringen Installations- und Wartungsaufwand für den Anwender mit entsprechender Zeit- und Kostenersparnis.


Darüber hinaus weisen WITT-Regler einige Besonderheiten auf: Als Steuerdruck wird das zu regelnde Gas verwendet. Eine separate Gasquelle ist nicht erforderlich - ein besonders unkompliziertes und kostensparendes Verfahren dank dieser „Eigenmediumsteuerung“.


WITT Domdruckregler nehmen den Arbeitsdruck über das sogenannte „Pilot Control Tube“ am Ausgang des Druckreglers ab. Also genau an der Stelle, die für die korrekte Arbeitsdruckregelung relevant ist. Zudem wird über das eingesetzte „Balanced Seat Design“ der Ventilsitz von beiden Seiten vom Hinterdruck ausbalanciert. Auch bei Vordruckschwankungen bleibt der Arbeitsdruck für den Anwender konstant. Bei WITT Domen liegt zudem die Membran nicht direkt auf dem Ventilsitz auf, sondern übermittelt die Hubbewegung über einen speziellen Membranteller. Dies ermöglicht eine sehr präzise Druckregulierung.

Konstante Druckkurve

Die Unterschiede für den Anwender sind offensichtlich: Bei anderen Domdruckreglern fällt die Druckkurve in der Regel ab, das heißt, je mehr Gas entnommen wird, desto geringer wird der zur Verfügung stehende Druck. Bei WITT Domen bleibt der Arbeitsdruck praktisch unverändert über den ganzen möglichen Entnahmebereich. Ein Nachjustieren ist nicht erforderlich.


WITT Domdruckregler gleichen zudem außerordentlich schnell Veränderungen des Vordrucks aus. Schwankungen im Arbeitsdruck oder auch das berüchtigte Flattern treten damit nicht auf. Der Druckverlust bzw. die Druckdifferenz sind zudem minimal: Selbst bei einem Druckunterschied von nur 1 bar zwischen Vor- und Hinterdruck ist eine exakte Reglung möglich. Damit lassen sich sowohl sehr kleine als auch sehr große Druckunterschiede regeln. Die Regler sind ausgelegt und gereinigt für O2 gemäß EIGA Richtlinien.

Vorteile für viele Anwendungen

Die Vorteile der WITT Domdruckregler zeigen sich in zahlreichen Anwendungen. Immer dann, wenn hohe Druckkonstanz, hohe Durchflussmengen und geringe Druckverluste gefordert sind, sind Domdruckregler die beste Wahl. Beispielsweise in CO2-Systemen zur Versorgung mit Schweißgasen. Hier treten oft stark schwankende Verbräuche auf, je nachdem, an wie vielen Entnahmestellen gerade gearbeitet wird. Mit WITT Domdruckreglern bleibt der Arbeitsdruck stabil.
Häufig werden die Regler auch für industrielle Gasversorgungen mit hohen Drücken genutzt, beispielsweise hinter einem Tube-Trailer, einem Tank oder Flaschenbündel. Der geringe Druckverlust der Regler ermöglicht hier eine maximale Entleerung der Behälter.


Aber auch zur Gasversorgung von Lebensmittelanwendungen oder etwa zur Spülgasversorgung mit Stickstoff in der chemischen Industrie eignen sich Domdruckregler. Sie werden auch in andere Maschinen verbaut, etwa zur richtigen Gasdosierung bei Brennschneidmaschinen. Hier erfolgt die Ansteuerung über elektrische Proportionalventile.


Vorteile zeigen sich auch beim Einsatz an Verdampferausgängen von Kryogentanks. Domdruckregler halten auch bei stark schwankender Entnahmemenge den Ausgangsdruck konstant.


Optional sind WITT Domdruckregler auch als „smarte“ Druckregler erhältlich. Die integrierte Sensorik misst die Eingangs- und Ausgangsdrücke sowie die Gastemperaturen, ohne dabei externe Sensoren und Transmitter zu benötigen.


Die ermittelten Daten der SMART Modelle werden in Echtzeit auf einem kleinen Display in der Armatur dargestellt und per Signal an die benötigte Stelle gesendet. So können Verantwortliche schnell eingreifen, wenn Handlungsbedarf besteht. Das sorgt für höchste Betriebssicherheit und exakte Prozessabläufe.

www.wittgas.com

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DesignEisenSicherheit

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